Materialsammlung zum Wort kippeln
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Auf dieser Seite werden Materialien gesammelt und das festgehalten, was bei der Erstellung des Wörterbuchartikels zum Wort kippeln wichtig war / ist.
Die bearbeiteten Wörter dienen nur als Beispiel, ihr könnt hier viel mehr sammeln. Die Materialsammlung dient auch als Nachweis für nicht ausgefüllte bzw. weggelassene Angaben.
Beobachtungen:
Belegsammlung:
Präsens
- Ich sitze beim Martin auf dem Balkon und kipple gefährlich mit dem Stuhl (Süddeutsche Zeitung, 14.6.2005 S.42 )
- Die "Regeln für die Klasse 3" sind auf einem großen Plakat im Unterrichtsraum aufgehängt: "Ich kippele nicht mit dem Stuhl" (Mannheimer Morgen; 27.10.2006; Die Lukasschule schmiedet Umzugspläne)
- – Du kippelst auf den vorderen Stuhlbeinen? (die tageszeitung; 2.11.13; S.31)
- Jannis kippelt mit dem Stuhl auf und ab, ab und auf, immer wieder (St. Galler Tagblatt, 11.8.2009, S.37)
Präteritum
- Die sozial-liberale Regierung kippelte damals ständig. Am Ende wurden, wie geplant, 300 Hektar Wald gerodet. Und längst dröhnen Großraumflugzeuge in den Himmel über dem Startbahn-Wald. (Die Zeit; 6.11.1987; S. 2; Zum Jahrestag ein Doppelmord)
Perfekt
- Ich habe mit einem Stuhl gekippelt und bin dann voll gegen die Heizung geknallt. (Braunschweiger Zeitung; 8.9.2007; Raumschiffe gibt es)
Charakteristische Wortkombinationen
- [1] auf/mit dem Stuhl kippeln; Wenn Grundschullehrerinnen auf Jungs treffen, die gern auf dem Stuhl kippeln, mit Stiften spielen und durchs Klassenzimmer rennen, führt das oft zu Unverständnis und Stigmatisierung. (Nürnberger Zeitung; 11.2.2015; S. 22; Sprachwissenschaftler entdeckte unterschiedliche Strukturen im Gehirn)
- schaukeln: Gleichzeitig erfüllt der Hocker so manch unterdrückten Kindheitstraum: Mit ihm kann man schaukeln und kippeln, was das Zeug hält - und das, ohne umzufallen.( Rhein-Zeitung, 18.2.2008)
- umfallen
- wackeln
- nach hinten/vorne kippeln: Die Jugend kippelt nach vorne oder hinten, ältere Semester rutschen - je nach Charakter - verschämt auf die vordere Stuhlkante oder lässig an der Rückenlehne herunter. (Frankfurter Rundschau; 22.11.1997; Beilage, S. 78, Ressort)
- Schüler: Im Ergebnis beginnen Schüler nicht selten damit zu kippeln. Diese Verhalten wird häufig als Störung des Unterrichts gewertet und nicht als notwendige Körperbewegung zum Ausgleich von unbequemen und ungeeigneten Möbeln. (Ergonomie in der Schule, in: Wikipedia)
- [2] bedenklich kippeln: Die Bezirksliga 3 scheint kein gutes Pflaster für Wolfenbütteler Teams zu sein. Germania und Fuhsetal sind bereits abgestiegen, Adersheim kippelt bedenklich (Braunschweiger Zeitung; 19.5.2007; Die Stunde der Wahrheit)
- [3] kippelnder Tisch: Sabine nickte erwartungsfroh, aber Herr Kuppisch setzte dem ein Ende, indem er Sabine den Parteiantrag einfach wegnahm, ihn ein paarmal faltete und unter den kippelnden Tisch klemmte. (Berliner Morgenpost, 27.7.1999, S.12)
- kippelnde Platten: Die kippelnden Platten nerven die Stargarder eigentlich schon seit Jahren. (Nordkurier, 8.8.2007; Kippelnde Platten nerven Anwohner)
Synonyme
- schaukeln: Dabei ist Kippeln gesund, die beruhigende, entspannende Wirkung der wiegenden Bewegung wird in der Behandlung Demenzkranker und zur psychomotorischen Entwicklungsförderung von Kindern eingesetzt. Schaukeln scheint außerdem der Intelligenz wenn schon nicht zu- so doch nicht abträglich zu sein (NZZ am Sonntag; 26.10.2008; S. 105)
- wippen: Die Kufe des Untergestells ist vorn angeschrägt. Dadurch kann der Benutzer vorwärts wippen, ohne dabei umzufallen. Das Kippeln ist gesund, meinen Experten. (Rhein-Zeitung; 28.1.2014; S. 10; Kippeln ausdrücklich erlaubt)
- wackeln: Sie im Lokal sitzen und der Stuhl wackelt, zum Beispiel. Handtasche auf, Schrauber gezückt, Schluss mit dem lästigen Kippeln. (Rhein-Zeitung; 6.5.2010; Guten Morgen Der Mini-Schrauber muss mit…)
Gegenworte
- [1] Ruhig sitzen; Auch an die kleinen Pflichten des Schulalltags hat sie sich schnell gewöhnt. In der Klasse ruhig sitzen, mit dem Stuhl nicht kippeln, nirgendwo anlehnen. Auch auf ihre Schulsachen muss sie aufpassen. (Braunschweiger Zeitung; 15.10.2005; Ich kann sogar schon ein bisschen schreiben)
Oberbegriffe
- [1] zappeln; Wie von einer fremden Macht getrieben zappeln sie ohne Unterlass, sie kippeln und wackeln, hüpfen, rutschen, rollen und wälzen sich. Hyperaktive Kinder können ihre Eltern und Lehrer an den Rand der Verzweiflung treiben und manchmal auch sich selbst.( Süddeutsche Zeitung, 1.10.1992 S.0; gegen das Teufelchen im Kopf)
Wortbildungen
- Hin- und herkippeln: Tatsächlich aber macht "Gestern noch" aus der Not eine Tugend und legt dem authentischerweise nicht über souveräne Eloquenz verfügenden Nikolas eine Sprache in den Mund, die zwischen vager Selbstsicherheit und dem Festhalten an tradierten Floskeln hin- und herkippelt. Herausgekommen ist dabei ein Roman, der kein sozialpolitisches Pathos braucht, um Sympathien für sogenannte "Hinterwäldler" zu wecken. (Falter; 19.9.2007; S.70; Neue Bücher)
- Kipp[e]lig/kipp[e]liger/am kipp[e]lligsten: Etwas kippelig war es auf dem Steinzeit-Boot, weshalb die Fahrten im Teich vor der Villa Leon nur im flachen Gewässer stattfanden. ( Nürnberger Nachrichten, 8.11.2004)/stieg für ihre Umfrage unter Hochstaplern auf die »kippeligste Leiter der Welt« und riskierte einen Beinbruch. (Zeit Camus; 6.10.2009; S.4)
- Kippelnd: Osang schreibt über Menschen, denen es gut geht, nur dass ihnen niemand die Frage zu stellen wagt, auf die es ihnen im Grunde ankommt: ob sie glücklich sind. Dann würden sie nämlich genau so zu erzählen anfangen, wie es Osang macht, mit dieser etwas belegten Stimme, die sich überrascht selbst zuhört. Und wenn es an die großen Lebensfragen geht, werden sie dauernd an den kleinen Dingen in ihrem Blickfeld hängen bleiben, einem Schälchen Meerrettich auf dem Tisch, kippelnden Gehwegplatten oder im Eisschrank versteckten Hausschuhen. (Neue Zürcher Zeitung; 23.12.2003; S.41; Weihnachten in der Wüste)
- Stühlekippeln: das; Heute geht es um einen Stuhl- um ein Sitzmöbel also. Wer darauf sitzt, bewegt sich meist nicht allzu sehr- mal abgesehen von Ausnahmen wie Stühlekippeln im Unterricht oder aufgeregtem Hin- und Herrutschen bei Preisverleihungen. (Tischrede von Bundespräsident Horst Köhler)
Ausführlich dazu: