Materialsammlung zum Wort endgeil

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Auf dieser Seite werden Materialien gesammelt und das festgehalten, was bei der Erstellung des Wörterbuchartikels zum Wort endgeil wichtig war / ist.
Die bearbeiteten Wörter dienen nur als Beispiel, ihr könnt hier viel mehr sammeln. Die Materialsammlung dient auch als Nachweis für nicht ausgefüllte bzw. weggelassene Angaben.


Beobachtungen:

Ebenfalls belegt, wenn auch nur schwach, ist die Form endsgeil:

Hey, sagen sie, es ist endsgeil, mit Jesus zu leben, es geht auch anders als in den Kirchen, das Reich Gottes ist sichtbar und kraftvoll, just let Jesus reign in your life.
(Die Zeit (Online-Ausgabe), 19.12.2001; Jesus, Kumpel und Lover [S. 11])

Eventuell gibt es noch die Einzelbedeutung/Lesart "sexuell erregt", für diese lässt sich jedoch nur ein einziger Beleg finden:

Ich bin so endgeil auf meinen Boygroupsänger
(WPD11/T11.54188: T.V. Kaiser, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org/wiki/T.V._Kaiser: Wikipedia, 2011)

Es lassen sich keine Belege für Gegenwörter, Ober- oder Unterbegriffe finden.

Belegsammlung:

Im Gegensatz zur Aussage im Wiktionary lassen sich in Cosmas Belege für die Steigerung von endgeil finden.

Komparativ:

Zurück zum Beton: Seit den fernen achtziger Jahren durften oder mussten wir zusehen, wie sich nachmittags erst Menschen vor den Kameras zerfleischten, um sich zur primetime zu entleiben und sich gegen Mitternacht zu entkleiden und zu paaren, auf dass der Zyklus von vorne beginnen konnte. Ein echter Kannibale in den newsshows hat da nie wirklich gestört. Und auch nicht pornographisch zugerichtete Menschenberge in irakischen Gefängnissen oder in ihrer schieren Zahl perverse Leichenberge an unseren Lieblingsstränden: „Deutsche bleiben Phuket treu“, tröstet Spiegel online. Aber vielleicht sind wir durch diese An- und Zurichtung lebendigen wie toten Menschenfleisches weich geklopft worden wie ein Schnitzel in der All-inclusive-Hölle für einen medialen Quantensprung, ein ganz neues, noch endgeileres Fernsehen, das sich in der Berichterstattung über den siechen, den sterbenden, den verstorbenen, den bald selig gesprochenen Papst angedeutet hat: Darf man ihn so zeigen?
(U05/MAI.03473 Süddeutsche Zeitung, 21.05.2005, S. ROM1; Ich steh’ hier live am Sterbebett)

Superlativ:

Von dem die Westdeutsche Zeitung schrieb, das sei "wunderliche Prosa auf der Höhe der Zeit"? Wunderlich in der Tat ... wobei ich, auf der Suche nach dem wunderlichsten Satz, folgendes fand: "In einer Welt, in der die Evolution beim Überqueren der Straße noch nicht von den eigenen Kindern und Kindeskindern mit Eisenkrampen beschossen wurde, damals, als sie noch nicht so verbiestert war, von wegen der Intoleranz und Respektlosigkeit, mit der sie zu behandeln über die jüngsten Jahrtausende in Mode gekommen ist, früher also, als sozusagen mehr Lametta war, zur Zeit eines rein ideellen Damals also, da wurden die Lust am Vögeln und die Zeugung noch auf einem Teller serviert." So wunderlich ist das, daß man anfängt zu zweifeln: an sich selbst, am Roman, am Dichter, an der Welt ... und vielleicht sogar dazu neigt, "Blavatzkys Kinder" von der Ditfurth für die ganz große Literatur zu halten. "Auf der Höhe der Zeit" ist dieser Roman sicher auch, denn wir lesen vom "ultimativ endgeilsten aller Gefühle" und wie da "ab-gekackt" und "ab-geheult" wird, und daß sich Margit "mittlerweile mit ihrer gehobenen Schokoladengeilheit angefreundet" hat. Da werden Freunde nicht einander vorgestellt, sondern "introduziert". Und über "Peinlichs Gesicht peitschte ein tollwütiges Pferd hinweg", wohingegen er ein anderes Mal "ein Grinsen niederhielt, das sich anschickte, sein Gesicht zu bewölken". An anderer Stelle "steigerte er sein Grinsen zu einem spezifischen Grinsen, einer temporären Variante seines ständigen Grinsens ..." Und neun Seiten später heißt es: "Er blickte in ein spezifisches Grinsen, das zu einem ihm bekannten Grinsen im Verhältnis stand wie Laubbäume zu Nadelbäumen." Wunderlich und schön erschien mir auch der Satz: "Er sah, wie sie in der Ferne, einem Schwarm südwärts ziehender Enten gleich, umherstiefelten." etc.
(T96/FEB.06586 die tageszeitung, 10.02.1996, S. 30, Ressort: Kultur; Die Evolution überquert die Straße)

Synonyme:

Ich weiß inzwischen, was "abfetzmäßig" bedeutet (kann auch "endgeil" sein - das ist ungefähr so was wie "super"), dass ein "Schnippi" ein doofer Mensch ist, in Wien ein Vollkoffer.
(P06/FEB.01465 Die Presse, 10.02.2006, S. 35; Bobo, Schmacko)
Verzeih' bitte den Ausdruck endgeil, aber das ist in Kreisen junger Leute derzeit der Sammelbegriff für 'bemerkenswert'. Die Ausdrücke werden ja immer kurioser.
(U94/OKT.06686 Süddeutsche Zeitung, 27.10.1994, S. 16; Betreff: Endzeit, Endstation Blädsinn)
Allerdings muss nun nicht jeder, der sich noch jung fühlt - wie etwa der "Superstar-Züchter" Dieter Bohlen - quasi als sprachlichen Beweis dieses Gefühlszustandes alle 30 Sekunden das Wort "megaaffentittengeil" in die Welt hinausposaunen. Wer trotzdem seinen Wortschatz "verjüngen" will, kann dies mit Hilfe diverser Wörterbücher oder mit Beistand aus dem Internet problemlos in Angriff nehmen. Dort empfiehlt beispielsweise Doreene auf ihrer Homepage als Grundausrüstung unter anderem: ò abdönern (Darmgase entweichen lassen) ò abhängen (sich irgendwo aufhalten) ò abstürzen (mit einer Per- son spontan intim werden) ò abzicken (auf die Nerven gehen) ò anpampen (unfreundlich anreden) ò Assiteller (Pommesteller) ò blam (schändlich) ò Blindine (Wortspiel zu Blondine; naives Mädchen) ò Checker ( jemand, der in einer Sache sehr gut und intelligent ist) ò Chefgrüßer (Schwächling) ò dissen (sich abfällig äußern) ò endgeil (sehr gut, sehr erstrebenswert) ò endmadig (besonders schlecht) ò Frauenversteher (sensibler Mann) ò fresh (sehr positiv, cool) ò Fruchtzwerg (lächerliche Person) ò Göbel (Unordnung, Schmutz) ò Gollo (Idiot) ò Happy Hippo (immer fröhliche Person) ò Homie (Freund) ò Honk (dummer Mensch) ò ischig (zickig) ò keulen (masturbieren) ò korrega (super, gut) ò Latte (Das ist doch egal) ò Muckibude ( Fitnessstudio) ò Muckomat (Radiorekorder) ò notgeil (unter sexuellem Zwang stehen) ò Nullchecker (jemand, der untalentiert oder dumm ist) ò ömmeln (lachen) ò prollen (angeberisch reden) ò quarzen (rauchen) ò rumlecken (Zungenküsse austauschen) ò rummädeln (wehleidig sein) ò Schnittenschaukel (auffälliges Auto) ò Schnullibambulli (Unsinn) ò Sockensortierer (Schwächling) ò spacig (ausgeflippt) ò toggo (lässig, cool) ò uncool (nicht cool) ò verpeilt (nichts verstehen) ò vierlagig (in Anspielung auf Toilettenpapier: extrem gut) ò vorlöten (vor einer Party/ einem Konzert Alkohol trinken) ò Warmdusche.
(NKU06/JAN.01414 Nordkurier, 07.01.2006; Sockensortierer in der Schnittenschaukel)

Ausführlich dazu: